Ein Kranz für alle Fälle
- Die Schönfärberin
- 21. Feb. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Feb. 2022
In fast allen Kulturen sind Kränze beliebt, denn sie sind hübsch anzusehen und stehen symbolisch für den ewigen Kreislauf der Natur. Ich mag sie in allen Variationen: Grüne Kränze aus Buchsbaum oder Tannenzweigen zur Adventszeit, Hortensien- und Gänseblümchenkränze im Sommer, Kränze aus Nüssen oder Hagebutten im Herbst. Aber auch ganz einfache, schlichte Exemplare, die man nach Lust und Laune zu den verschiedenen Anlässen und Festtagen unterschiedlich bestücken kann, sind toll.

Meine Freundin Sabine hält sich mit Kleinkram nicht auf, dazu ist sie viel zu großzügig. Als ich sie neulich um ein paar Zweiglein aus ihrem Garten bat, brachte sie mir gleich einen ganzen Arm voll davon mit.
Nachdem ich davon zwei, drei Stück für meine Hyazinthen im Glas verwendet hatte, lag deshalb immer noch ein stattliches Bündel auf dem Tisch. Jedes Ästchen einzeln vom Strauch geschnitten, allein wegen der Mühe dahinter kam eine Entsorgung nicht in Frage. Nach einigem Nachdenken kam mir eine Idee. Ein dicker, rustikaler Kranz ließ sich daraus sicher irgendwie herstellen, in Blumengeschäften hatte ich solche schon öfter gesehen.

Da die Zweige mittlerweile schon ziemlich trocken waren, mussten sie zunächst etwas gewässert werden, um sie wieder elastischer zu machen. Dazu habe ich sie vorsichtig etwas in Kreisform gebogen, mit heißem Wasser übergossen und ein paar Stunden so liegengelassen. Nach dieser Prozedur waren sie wieder biegsamer und schon mal einigermaßen in Richtung Kranz geformt.

Ein paar der Zweige habe ich dann ein bisschen umeinandergeschlungen um die Grundform und Größe festzulegen. Dann wurden nach und nach, zunächst ganz grob, immer mehr Zweige darumgewickelt, bis alle schließlich verbraucht waren. Das Ganze sah dann erstmal noch ziemlich unordentlich aus.

Dann kam die Feinarbeit und die dünnen abstehenden Enden wurden einzeln in den Kranz gesteckt und geflochten. Was dann noch überstand und sich nicht bändigen ließ, habe ich mit einer Gartenschere abgeschnitten.

Der Kranz ist weder perfekt noch völlig gleichmäßig geworden, aber ganz genau das mag ich daran. Wer es gerne etwas ordentlicher mag, dem empfehle ich Weidenzweige, die lassen sich in frischem Zustand sehr einfach und auch genauer flechten, wie man an dem Beispiel auf dem Bild unten erkennen kann.
Diese zwei dünnen Kränzchen sind schon aus dem letzten Herbst und mit langen Zweigen der Trauerweide gebunden. Ursprünglich waren sie grün und haben erst nach dem Trocknen die braune Färbung bekommen. Sie eigenen sich zum Beispiel um Hagebutten darauf zu binden.

Jetzt trocknet auch mein neuer Kranz erst einmal und wartet auf seinen ersten Einsatz, der Osterhase hat schon mal kurz vorbeigeschnuppert und das gute Stück begutachtet. Was daraus schließlich werden wird, werde ich natürlich dann hier auf dem Blog zeigen, auf jeden Fall wird die Osterdeko dieses Jahr sehr natürlich und schlicht.

Die Zweige für so einen Kranz sollten möglichst lang und dünn sein und auch nicht knochentrocken, sonst brechen sie zu leicht. Das geeignete Material fällt meist von alleine an, wenn man seinen Garten aus dem Winterschlaf holt und Büsche und Bäume zurückschneidet.
Wer keinen solchen sein Eigen nennt, hat vielleicht nette Freunde, die einen bereitwillig damit versorgen oder man schaut sich einmal im nächstgelegenen Park um. Die Stürme der letzten Tage haben einem dort manchmal das Benötigte direkt vor die Füße geweht. In jedem Fall gilt jedoch: Kosten gleich null, Spaß richtig groß!
Meine Tipps und Informationen sind grundsätzlich keine Werbung im rechtlichen Sinne, da ich dazu weder aufgefordert wurde, noch eine Bezahlung oder sonstige Gegenleistung dafür erhalte.
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