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Grün, grün, grün sind alle meine Kräuter

  • Autorenbild: Die Schönfärberin
    Die Schönfärberin
  • 13. Juni 2021
  • 5 Min. Lesezeit

Schon der mittelalterliche Arzt Paracelsus war der Ansicht, dass gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen sei. Allerdings gibt es auch eine, angeblich aus Japan stammende Weisheit, dass zumindest gegen Dummheit keines gewachsen ist. Ich denke, dem kann man bedenkenlos zustimmen.


Wie auch immer, ein kleiner Vorrat an frischen Kräutern schadet nie, da er die Küche vielfältig bereichern kann. Rosmarin, Salbei, Thymian, Basilikum und Petersilie sind bei uns fast immer vorhanden, meist auch Minze. Es gibt die Töpfe ja mittlerweile sehr günstig in jedem Supermarkt, oft sogar in Bio-Qualität.



Im Sommer dürfen die Töpfchen natürlich auf unserem Balkon wohnen. Auf dem Flohmarkt habe ich vor einigen Jahren eine alte Holzkiste erstanden, die vor langer Zeit in einem Nürnberger Margarine-Werk zuhause war. In diese stelle ich in die Kräuter hinein, manchmal topfe ich sie vorher in ein Tongefäß um, was sie meist mit einem besonders langen und kräftigen Wachstum belohnen, sogar das sonst etwas zickige Basilikum. So kann man die Töpfe bei Bedarf schnell auswechseln, wenn doch einmal eine Pflanze das Zeitliche segnet oder sie abgeerntet ist.



Im Winter steht eine etwas kleinere Kiste mit Kräutern in der Küche auf dem Fensterbrett. Wie man so eine Shabby-Kiste leicht selbst herstellen kann, habe ich hier schon beschrieben.



Sie sind mit ihrem saftigen Grün optisch eine Freude, aber auch vielfältig in der Verwendung. Salbei gesellt sich zum Beispiel perfekt zu Nudeln. Mit seiner Hilfe entsteht ein superschnelles und sehr leckeres Gericht.



Dazu für 2 Portionen etwa100 gr Butter in einer großen Pfanne schmelzen, 10 -12 Salbeiblättchen und etwas Salz hinzugeben. Die Butter aufschäumen lassen bis die Blättchen ein bisschen knusprig sind und die Butter beginnt zu bräunen. Die Pfanne dann sofort vom Herd nehmen, die fertig gekochten Ravioli, Triangolini oder sonstige gefüllte Nudeln hineingeben und in der Salbeibutter schwenken. Diese finden sich in jedem Supermarkt in guter Qualität, in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen und sie sind in 3 Minuten fertig. Alles zum Schluss noch mit ein paar Parmesanspänen und/oder gerösteten Pinienkernen bestreuen, eventuell etwas frisch gemahlenen Pfeffer darüber geben.



Thymian macht sich gut mit Schmorgerichten und in Eintöpfen. Grob gehackte Rosmarinnadeln geben im Ofen gebackenen Kartoffelspalten einen herrlich mediterranen Geschmack und wer einmal selbstgemachte Kräuterbutter probiert hat, der kauft nie wieder eine fertige aus der Kühltheke. Sie schmeckt zu gegrilltem Gemüse, zu Fleisch, Fisch und hervorragend auf geröstetem Brot.



Basilikum ist natürlich der Klassiker zu Tomaten und Mozzarella, er lässt sich aber auch hervorragend zu einem köstlichen, erfrischenden und grasgrünen Cocktail namens "Basil-Smash" verarbeiten. Die Rezepte finden sich am Ende des Beitrages.



Schließlich lässt sich aus frischen Kräutern auch ein leckerer Sirup herstellen. Dieses bietet sich als Verwendung besonders an, wenn die Kräuter im Garten wachsen dürfen, denn manche breiten sich während des Sommers im Beet richtig aus. Es geht aber natürlich genauso mit einem gekauften Bund vom Wochenmarkt oder Gemüsehändler, besonders prächtige und frische gibt es oft in türkischen Supermärkten.


Thymiansirup ist im Winter ein leckeres Süßungsmittel im Tee und hilft uns bei Husten und Bronchitis, ein Teelöffel Salbeisirup bei einem kratzigen Hals. Man kann damit seine eigene Kräuterlimonade herstellen und erhält eine Grundlage für ein erfrischendes Kräutersorbet, dazu eignen sich besonders Minze und Basilikum.



Kräutersirup wird ähnlich hergestellt wie der hier schon beschriebene Hollunderblütensirup:

  • Ein großer oder zwei kleine Bund frische Kräuter wie z.B. Minze, Salbei, Zitronenmelisse, Basilikum, Thymian (hier reicht ein Bund) samt den Stielen grob zerkleinern und in eine Schüssel oder ein großes Glas geben.

  • 1 Zitrone (Bio, Schale ungespritzt) in Scheiben schneiden und dazugeben

  • Ca. 20 g Ascorbinsäure (Vitamin C -Pulver) in einem Liter kaltem Wasser auflösen und dieses über die Kräuter gießen

  • Das Gefäß abdecken und 24 Stunden stehen lassen

  • Dann die Flüssigkeit durch ein Sieb, das mit einem Tuch ausgelegt ist, in einen ausreichend großen Kochtopf abgießen

  • 1 kg Zucker hinzufügen und unter Rühren auflösen.

  • Die Flüssigkeit aufkochen und 2 Minuten sprudelnd kochen lassen.

  • Heiß in vorbereitete Flaschen abfüllen (mit einem Trichter und einer Kelle) und diese sofort verschließen.

Die Flaschen vorher unbedingt immer gut mit Spülmittel und heißem Wasser säubern und bei 140 Grad im Ofen für 10 Minuten sterilisieren, dann hält der Sirup viele Monate. Nach dem Öffnen gehört er aber in den Kühlschrank, weshalb man besser kleinere Flaschen abfüllt.



Laut Internet kann man den Sirup statt mit normalem Zucker angeblich auch auch mit derselben Menge Birkenzucker herstellen, was natürlich etliche Kalorien spart und die Zähne schont. Ob das tatsächlich funktioniert, habe ich selbst bisher allerdings noch nicht ausprobiert.



Die vermutlich älteste und einfachste Konservierungsmethode ist, Kräuter zu trocknen, um so ihr Aroma für die kalten Monate zu konservieren. Das geht an der Luft, im Backofen und sogar in der Mikrowelle. Anleitungen dazu gibt es im Internet jede Menge, wie zum Beispiel hier auf dieser Seite. In hübschen Gläsern trocken und staubfrei aufbewahrt, sind sie dann sogar noch schön anzuschauen. Also dann: Auf die Kräuter, fertig, los.....!


Hier nun noch die restlichen Rezepte:


Kräuter-Sorbet:


125 ml Kräutersirup mit 125 ml Limettensaft und der abgeriebenen Schale einer halben unbehandelten Limette gut mischen und in Eiswürfelbehälter füllen. Wenn die Würfel gefroren sind, in den Mixer geben und pürieren. Dabei kann man noch ein paar frische Blätter des verwendeten Krautes hinzugeben.



Mediterrane Rosmarinkartoffen:


Ich benutze meist eine vorwiegend festkochende Sorte Bio-Kartoffeln. Diese gut waschen, mit Schale in 6 bis 8 Spalten schneiden und auf ein Backblech legen. Eine Lage Backpapier darunter erspart dabei das spätere Schrubben des Blechs. Rosmarinnadeln von den Stielen abstreifen und grob hacken. Diese, sowie Olivenöl und Salz über den Kartoffeln verteilen und alles mit den Händen gut vermischen. Bei 220 Grad in den Ofen schieben und etwa 30 min. backen, bis die Kartoffeln gar und leicht gebräunt sind.


Die genaue Garzeit hängt von der Kartoffelsorte und der Größe der Spalten ab, ich steche immer kurz in die Kartoffeln hinein um zu prüfen, ob sie weich sind. Die Menge des Rosmarins richtet sich dabei nach dem eigenen Geschmack. Sie können als Beilage oder allein als Snack mit etwas Sauerrahm genossen werden.



Selbstgemachte Kräuterbutter


Ich wähle hier immer die schnelle Version und kaufe die Kräuter tiefgefroren, fertig geschnitten und bereits gemischt. Wer will, kann natürlich eine entsprechende Menge frischer Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Basilikum, Salbei) selbst nach Geschmack zusammenstellen und fein hacken.


150 g Butter bei Zimmertemperatur weich werden lassen und mit einem Päckchen tiefgefrorener gemischter Kräuter (50 g, z. B. 8 Kräuter von Iglo), einer gepressten Knoblauchzehen (oder mehr, je nach Geschmack), und einem halben Teelöffel Salz gut vermischen. Wer hat, gibt noch einen Spritzer Worcestersauce dazu. Die Butter auf ein Stück Pergament- oder Backpapier geben und damit eine Rolle formen. Diese dazu in das Papier einrollen und an beiden Enden gleichzeitig fest zudrehen. Im Kühlschrank fest werden lassen.





Basil-Smash (ergibt 4 Gläser):


Zunächst den Zuckersirup (Läuterzucker) herstellen. Für vier Drinks 100 ml Wasser und 100 g Zucker zu gleichen Teilen in einen Topf geben und etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis er ganz klar wird. Dabei ab und zu umrühren. Dann abkühlen lassen. Da er ewig hält, stelle ich immer gleich eine größere Menge Zuckersirup mit 500 ml Wasser und einem halben Kilo Zucker auf Vorrat her. Er muss dazu allerdings heiß in sehr saubere Flaschen gefüllt werden.


Ein großes Bund Basilikum mit 150 ml Zitronensaft in einem Mixer oder mit einem Pürierstab fein mixen. Im Originalrezept wird der Basilikum abgeseiht, ich finde es besser, wenn er drin bleibt.


Nun pro Drink einige Eiswürfel, ein Schnapsglas (2 cl) Zuckersirup und ein Schnapsglas Basilikummischung sowie zwei Schnapsgläser Gin geben. Wir geben immer noch einen Schuss Bitterlemon-Limonade dazu.


Das Mischungsverhältnis ist grundsätzlich variabel und kann je nach Geschmack etwas mehr von der einen oder anderen Zutat enthalten.


Meine Tipps und Informationen sind grundsätzlich keine Werbung im rechtlichen Sinne, da ich dazu weder aufgefordert wurde, noch eine Bezahlung oder sonstige Gegenleistung dafür erhalte.




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