Orange macht fröhlich
- Die Schönfärberin
- 7. Okt. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Okt. 2021
Mit der Farbe Orange verbinden wir Vertrauen, Lebenslust und Vitalität - sagt die Psychologie - und wer kann davon nicht eine gute Portion brauchen. Man muss nun aber nicht gleich anfangen, seine Wände oder Möbel im Pop Art-Stil der 70er Jahre umzustreichen oder sich wie ein Baghwan-Jünger in orangefarbene Gewänder zu hüllen, es geht auch auf kulinarischem Wege.

Im letzten Beitrag ging es um eine vielseitige Gewürzmischung, die amerikanischen Ursprungs ist und dort in jedem Supermarkt zu erhalten, das Pumkin Pie Spice. Hierzulande muss man danach suchen, weshalb ich es kurzerhand selbst hergestellt habe. Das einfache Rezept kann man hier nochmal nachlesen.
Man findet die Schönfärberei übrigens seit Neuestem endlich auch hier auf Instagram!

Natürlich musste auch gleich ausprobiert werden, ob die Mischung auch gelungen ist und so stellten wir damit zunächst einen Pumpkin Pie her, welcher dem Gewürz seinen Namen gibt. Dafür benötigt man unter anderem Kürbispüree, auch das gibt es in USA überall fertig in Dosen.
Hierzulande muss man es selbst herstellen. Dies ist jedoch nicht sehr aufwändig und vermutlich ist es selbstgemacht sogar leckerer und gesünder. Am besten eignen sich dazu Hokkaido-Kürbisse, denn man muss sie nicht schälen und das Püree bekommt eine tolle Farbe.

Den Kürbis nur waschen und entkernen, in kleine Stücke schneiden und in Wasser sehr weich kochen. Dann in ein Sieb abgießen und abtropfen lassen. Anschließend - unter Umständen in mehreren Portionen - mit einem Pürierstab zu einer glatten Masse verarbeiten, im Mixer funktioniert es auch. Falls notwendig, kann man ein bisschen heißes Wasser hinzugeben, damit es richtig cremig wird.

Das Püree wird leuchtend orange, hier war tatsächlich keine Bildbearbeitung am Werk. Von einem mittelgroßen Kürbis haben wir etwa die Hälfte des Pürees für den Kuchen verwendet, der Rest kam ins Glas und hält sich so im Kühlschrank etwa eine Woche.
Der fertige Kuchen wird ein bisschen bräunlicher, ist aber trotzdem sehr appetitlich anzusehen. Das Rezept dazu habe ich einmal in einer Backsendung gesehen, es ist hier aufzurufen. Es gibt aber im Internet jede Menge verschiedener Varianten für jeden Geschmack zu finden. Manche fügen Frischkäse dazu, manchmal sind die Zutaten komplett vegan.

Der Kuchen hat einen speziellen, aber sehr leckeren Geschmack, ein bisschen geschlagene Sahne passt gut dazu. Die Gewürze geben eine Ahnung vom Herbst, während der Kürbis den Spätsommer repräsentiert. Genau das richtige also für diese Jahreszeit.

Das Kürbispüree eignet sich hervorragend zur Zubereitung einer Kürbiscremesuppe oder aber auch einer besonderen Kaffeespezialität, dem Pumpkin-Spice-Latte. Er wird in dieser Jahreszeit zu stattlichen Preisen in den, auch hier ansässigen, amerikanischen Coffee Houses angeboten.

Und so wird der fancy Pumkin-Spice-Latte selbst gemacht:
1 bis 2 Esslöffel Kürbispüree in ein großes Glas geben.
0,5 Teelöffel Pumpkin Pie Spice mit 2 Esslöffeln Agaven- oder Ahornsirup vermischen und hinzufügen, alles gut vermischen.
Ca. 250 ml heiße Milch oder Hafermilch gut aufschäumen und hinzugeben.
Einen starken Espresso (25 bis 30 ml) langsam hineinfließen lassen, so entstehen die einzelnen Schichten.
Wer es noch reichhaltiger mag, kann die Milch nur erhitzen und statt des Milchschaums eine Haube aus Sahne daraufsetzen.
Zum Schluss noch eine Prise des Pumpkin Pie Spice auf den Milchschaum bzw. die Sahne geben.
Servieren und vor dem Genießen umrühren!


Ich finde, diese reichhaltige Kaffeespezialität ersetzt locker ein Dessert oder gar eine Mahlzeit. Sie ist eine witzige Idee, wenn man zu dieser Jahreszeit einmal etwas Besonderes kredenzen möchte. Ich persönlich finde allerdings, dass man den Kürbis kaum schmeckt und dieser eher auf den optischen Effekt abzielt, denn nach dem Umrühren wir alles schön kürbisgelb.

Wer es weniger aufwändig mag, kann deshalb einfach einen viertel bis halben Teelöffel der Gewürzmischung direkt in den normalen Kaffee, Cappuccino oder einen Latte Macchiato rühren. Mit schwarzem oder Roibuschtee statt Kaffee und ein wenig Milch wird ein wärmender Chai-Latte daraus.

Gesund ist so ein Getränk vermutlich auch noch, denn Zimt wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, Muskatnuss ist gut für den Magen und auch Ingwer, Nelken und Piment werden vielfältige positive Wirkungen zugeschrieben. Und nicht zu vergessen, das leuchtende Orange des Kürbis macht uns ja obendrein auch noch fröhlich! Wenn das nicht Lust auf Herbst macht.

Meine Tipps und Informationen sind grundsätzlich keine Werbung im rechtlichen Sinne, da ich dazu weder aufgefordert wurde, noch eine Bezahlung oder sonstige Gegenleistung dafür erhalte.
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