Orangenreiniger - selbstgemacht!
- Die Schönfärberin
- 23. Jan. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Jan. 2022
Bevor sich die Orangensaison dem Ende zuneigt, gibt es heute noch ein schnelles Rezept für die Herstellung eines wunderbar duftenden Reinigers. Er kommt mit nur zwei Zutaten aus, ist supergünstig herzustellen, ökologisch und ruckzuck gemacht.
Der Geruch von Orangen verbindet sich für mich nicht nur mit der Winterzeit und Weihnachten sondern auch mit einem sehr schönen Urlaub, den ich vor vielen Jahren einmal in der Türkei verbrachte. Die schönen Früchte, die in einem riesigen Korb am Frühstücksbuffet bereitstanden, kamen direkt vom Baum vor dem Haus und beim Schälen entfaltete sich ein unglaublicher Duft.

Für den Reiniger kann man jegliche Art von Zitrusfrüchten verwenden. Limetten, Zitronen, Orangen oder Grapefruit. Ich habe ihn dieses Mal mit Mandarinen angesetzt. Die werden bei uns in rauen Mengen vertilgt, so dass ich sie gleich kistenweise kaufe.
Die Holz-Kistchen lassen sich übrigens später auch noch sehr gut weiterverwenden. Einer der nächsten Beiträge wird sich damit beschäftigen.

Man benötigt für die Herstellung des Reinigers nur die Schalen der Früchte. Wichtig ist, dass kein Fruchtfleisch mehr daran haftet. Am besten eignen sich Biofrüchte, da die konventionell angebauten meist stark mit Pestiziden behandelt sind. Diese sollten deshalb in jeden Fall vorab gut abgewaschen werden.
Dazu ca. 1 TL Natron oder 2 TL Backpulver pro 200 ml in lauwarmes Leitungswasser geben und kurz miteinander verrühren, bis sich das Pulver aufgelöst hat. Die Früchte 15 Minuten lang in der Lösung einwirken lassen und anschließend abtrocknen. Diese Methode löst die Pestizide und eignet sich auch für andere Früchte.

Die Schalen in kleine Stücke reißen oder schneiden und in ein passendes, verschließbares Glas geben. Anschließend die Schalen mit Essig bedecken. Entweder verwendet man einfachen weißen, klaren Tafelessig (keinen naturtrüben) oder Essigessenz. Die Essenz muss vorher 1:4 verdünnt werden, für einen halben Liter Flüssigkeit also 100 ml Essigessenz mit 400 ml Wasser aufgießen.

Nun heißt es, zwei bis drei Wochen Geduld zu haben. Damit die Schalen nicht schimmeln, müssen sie mit Essig bedeckt sein. Die Schalen schwimmen am Anfang an der Oberfläche, weshalb man sie entweder beschweren oder das Ganze immer mal wieder umrühren muss.

Nach und nach färbt sich der Essig nun leuchtend orange. Darüber, dass die Farbe Orange tatsächlich fröhlich macht, habe ich bereits ein einem früheren Beitrag einmal geschrieben, hier nochmal nachzulesen.

Nun muss der Reiniger nur noch abgeseiht und in eine passende Flasche gefüllt werden. Da nach dem Abgießen durch den Trichter noch einige feine Stückchen im Reiniger schwammen, habe ich die Flüssigkeit anschließend nochmal durch ein ganz feines Teesieb gefiltert. Man kann auch gleich ein Tuch in den Trichter legen, dann erspart man sich einen Arbeitsgang.

Die Flüssigkeit riecht jetzt nach der verwendeten Zitrusfrucht und kaum noch nach Essig. Wer es ganz besonders intensiv duftend mag, kann noch ein paar Tropfen ätherisches Öl zusätzlich dazugeben.

Der Reiniger sollte in einer Glasflasche gelagert werden, da Plastik von ihm unter Umständen angegriffen werden kann. Ich habe eine Kakaoflasche aus dem Supermarkt umfunktioniert und den Sprühaufsatz von einem anderen aufgebrauchten Reiniger aufgeschraubt.
Zum Glück sind die Schraubgewinde meistens genormt, so dass das aufeinanderpasst. Wenn der dünne Schlauch zu lang ist, kann man ihn einfach ein Stück kürzen. Den Sprühaufsatz natürlich vorher reinigen, indem man ihn in klares Wasser hält und ein paar Mal sprüht.

Man kann den Reiniger aber auch verwenden, indem man ihn einfach auf einen Lappen oder in das Putzwasser gibt. Da sich die ätherischen Öle an der Oberfläche sammeln, immer vor Verwendung gut schütteln.
Der Zitrusreiniger ist im Prinzip ein Allzweckreiniger und eignet sich z. B. hervorragend zum Putzen von Armaturen, denn er ist kalklösend. Ich verwende ihn auch gerne für das Ceranfeld des Herdes, die Keramikspüle, die Arbeitsflächen und als Badreiniger.
Vorsicht ist aber unbedingt bei säureempfindlichen Materialien wie z. B. Steinböden, Marmor, Aluminium und manchen Kunststoffen geboten, hier sollte der Reiniger nicht eingesetzt werden!

Da der Reiniger eine so "appetitliche" Farbe hat, empfiehlt es sich, ihn zu beschriften, damit es nicht zu Verwechselungen kommt. Wenn kleinere Kinder im Haus sind, versteht es sich von selbst, dass er unbedingt von diesen unerreichbar gelagert wird.
Dass Kinder so ziemlich alles trinken, was lecker aussieht, habe ich selbst einmal erfahren, als meine Tochter im Alter von etwa 3 Jahren vor meine entsetzten Augen blitzschnell ein Röhrchen mit einer rosafarbenen Flüssigkeit leerte. Es entpuppte sich als eines aus diesen Messgeräten, die den Verbrauch an den Heizkörpern anzeigen. Der Ableser hatte das Kästchen in der Küche nicht richtig verschlossen. Selbst der panisch kontaktierte Vergiftungsnotruf war ratlos, da ihnen ein solcher Fall noch nie untergekommen war. Zum Glück blieb dieser "Genuss" ohne Folgen, aber den Schreck habe ich nie vergessen.
Was neben leckerem Zitrusgeruch super gegen den Winterblues hilft, darum geht es im nächsten Beitrag, auch dann geht es um Duft und auch um schöne Pastellfarben .
Meine Tipps und Informationen sind grundsätzlich keine Werbung im rechtlichen Sinne, da ich dazu weder aufgefordert wurde, noch eine Bezahlung oder sonstige Gegenleistung dafür erhalte.
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